Werkstattgespräche der sia Sektion Winterthur
Treffpunkt
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Zürcherstrasse 85, Zufahrt Baustelle
Ablauf
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Einführung
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Projekterläuterung
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Rundgang
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Apéro
Referenten
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Birgit Rothen, Architekturbüro Beat Rothen
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Alex Zeller, Architekturbüro Beat Rothen
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Alain Krähenbühl, Priora AG
Beschrieb
Das Klima entlang der Zürcherstrasse muss durchaus als unwirtlich bezeichnet werden. Die stark befahrene Haupteinfallsachse führt durch den Stadtteil Töss entlang des ehemaligen Industrieareals zum Hauptbahnhof, vorbei an Tankstellen, Drive-ins und sanierungs-bedürftigen Wohnhäusern. Das Umfeld verändert sich aber in positiver Weise: im Sulzer Areal entsteht ein neuer, attraktiver Stadtteil, der Raum um den Hauptbahnhof wird aufgewertet und eine Testplanung zeigt verschiedene Verbesserungsmöglichkeiten der Zürcherstrasse auf. Zwischen dieser Durchgangsachse und dem Wohnquartier am Brühlberg entsteht die Wohnüberbauung Werk 3 mit Gewerberäumen und etwa zweihundert Wohnungen. Die drei Baukörper bilden eine einseitig geöffnete Hofrandbebauung und umschließen einen auf verschiedenen Niveaus liegenden, fließenden Hofraum, der zunehmend privater und dichter bepflanzt in Erscheinung tritt. Der industriellen Vergangenheit des Ortes wird einerseits mit der rauen, stellenweise perforierten Zementsteinfassade, andererseits mit den klaren Gebäudevolumen, die auf die typischen Attikadachlandschaften verzichten, Rechnung getragen. Der Baukörper gegen die Zürcherstrasse enthält im Erdgeschoss Gewerberäume und schließt die Wohnüberbauung gegen die lärmreiche Strasse ab, während sich die beiden hinteren Gebäude zu den Quartierstrassen hin ausrichten. In den teilweise fast zwanzig Meter tiefen Baukörpern ist eine erstaunliche Vielfalt an ungewöhnlichen Wohnungen und Wohnateliers entstanden. Während die Lärm belasteten Wohnungen über ihre Typologie eine Beziehung zwischen Strassenraum und Innenhof herstellen, orientieren sich die anderen Wohnungen jeweils auf zwei Gebäudeseiten. Jede Wohnung verfügt zudem über eine großzügige Loggia. Leitthema des Projektes sind zudem die breit angelegten Betrachtungen zur Nachhaltigkeit, welche weit über die Anforderungen der gängigen Energielabels hinausgehen und einen wegweisenden Beitrag zur aktuellen Diskussion über den Umgang mit Energiefragen darstellen.